Etwa 90 Prozent der polnischen Kinder haben Haltungsschäden. Mangelndes Interesse an körperlicher Betätigung, zunehmend längere Verweildauer vor Telefon und Computer. Die Folge sind eine Verkrümmung der Wirbelsäule und Plattfüße. Dies sind die häufigsten Haltungsschäden bei Kindern und Jugendlichen in Polen. Und es gibt noch viele mehr davon. Die Forschungsergebnisse des Instituts für Mutter und Kind sind alarmierend.

Smartphone-Hals und X-Beine

Der technologische Fortschritt und die dynamische Digitalisierung haben nicht nur die Art und Weise, wie jüngere Generationen ihre Freizeit verbringen, grundlegend verändert, sondern auch die Art und Weise, wie sie Beziehungen zu Gleichaltrigen aufbauen. Jeder fünfte polnische Student verspürt das Gefühl, von der Technologie abhängig zu sein, während ein Drittel stark unter FOMO leidet, also unter der Angst, die Verbindung zum Netzwerk zu verlieren. Übermäßige Bildschirmzeit kann zu einer Überanstrengung der Augen führen, auch als Bildschirmmüdigkeit bekannt, die 17,5 % der Menschen erleben. Studenten. 

Doch das ist erst der Anfang der Probleme. Junge Menschen verbringen viel Zeit in der virtuellen Welt und verzichten häufig auf jegliche körperliche Aktivität, was sowohl für ihre geistige Verfassung als auch für ihre körperliche Gesundheit eine Gefahr darstellt. Untersuchungen bestätigen dies. Nach Angaben des Instituts für Mutter und Kind sind es 90 Prozent. Kinder in Polen haben heute mit Haltungsschäden zu kämpfen. Die längere Nutzung elektronischer Geräte in der Freizeit in einer erzwungenen, gekrümmten Haltung führt häufig zur Entwicklung von Skoliose, Plattfüßen oder X-Beinen. 

Darüber hinaus kommt es immer häufiger zu Diagnosen neuer Erkrankungen – ein Beispiel hierfür ist die sog. Smartphone-Nacken oder eine Reihe schmerzhafter Symptome in der Halswirbelsäule, die durch häufiges Neigen des Kopfes zum Telefonbildschirm entstehen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Haltungsschäden erworbene Zustände sind. Laut dem Bericht des Instituts für Mutter und Kind sind die häufigsten Erkrankungen bei Kindern: Wirbelsäulendefekte (Rundrücken, Rundrücken, Hohlkreuz, Flachrücken, Skoliose – seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule), Brustdefekte (Hühnerbrust, Trichterbrust), Defekte der unteren Gliedmaßen und Füße. 

Sechsjähriger unter besonderer Aufsicht

Ärzte sprechen bereits von einer wahren Plage und warnen, dass die heute Zehnjährigen in 10-15 Jahren in die Physiotherapie-Praxis klopfen werden, mit den für ältere Menschen typischen Veränderungen. In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass die menschliche Wirbelsäule vom Moment der Geburt an kontinuierlich geformt wird. Ein Neugeborenes wird mit einem runden Rücken geboren, der in etwa der Form des Buchstabens „C“ ähnelt. Wenn ein Kind trainiert und sich bewegt, entwickelt es mit der Zeit entsprechende Krümmungen. 

Der erste Schritt besteht darin, den Kopf zu kontrollieren, dann die Arme nach vorne zu strecken und sich hinzusetzen, was sich auf die Entwicklung sowohl der Hals- als auch der Lendenlordose auswirkt. Etwa im Alter von 7 Jahren vertieft sich die Lendenlordose und führt zu einer Vorwärtswölbung des Bauches. Erst ab etwa 18 Jahren nimmt die Wirbelsäule ihre richtige Form an. Allerdings ist er aufgrund seiner Stützfunktion und der damit verbundenen Belastungen anfällig für zahlreiche Degenerationen und Entwicklungsstörungen. 

Das erste und größte Risiko für die Entwicklung unangemessener Haltungsgewohnheiten tritt zwischen dem 6. und 7. Lebensjahr auf. Dies hängt mit der Veränderung des Lebensstils des Kindes zusammen. Kinder, die ihre Tage zuvor mit aktiven Spielen im Kindergarten, Spaziergängen und Familienausflügen verbrachten, verbringen nach der Einschulung die Hälfte des Tages in sitzender Position, wodurch sich die Stellung der Wirbelsäule verändert. Wenn wir dazu noch die Tatsache hinzufügen, dass immer jüngere Kinder viele Stunden vor dem Computer oder Telefon verbringen, sind die Auswirkungen leider verheerend. 

Sehr häufig sind Veränderungen der natürlichen Krümmung der Wirbelsäule zu beobachten, wie etwa Verlust oder Vertiefung der Lordose in der Lenden- und Halswirbelsäule sowie Kyphosen in der Brustwirbelsäule. Leider nimmt der Anteil seitlicher Wirbelsäulenverkrümmungen – Skoliosen – nicht ab. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit dieser Diagnose steigt, und es handelt sich noch immer um ein Problem, das heruntergespielt wird. 

Plattfüße, X-Beine, geschwächte Haltungsmuskelfunktionen gehören zum traurigen Alltag in der physiotherapeutischen Diagnostik. Etwa 80–901 TP3T-Kinder, die zur Diagnostik kommen, benötigen eine Intervention, die aus der Durchführung von Physiotherapie und manchmal weiterer, eingehender multidisziplinärer Diagnostik besteht. Untersuchungen zeigen, dass die Pubertät die zweite kritische Phase ist, in der ein Kind am anfälligsten für Haltungsschäden ist. Bei Mädchen liegt es im Alter von 11–13 Jahren, bei Jungen im Alter von 13–14 Jahren. In dieser Zeit kommt es zu einem schnellen Wachstum der unteren Gliedmaßen, einer Veränderung der Körperproportionen und einer Gewichtszunahme. Das bestehende Gleichgewicht wird gestört, die Körperproportionen verändern sich und der Schwerpunkt verlagert sich.

Tipps bei Fehlstellungen – oder wie kann man Wirbelsäulendeformationen effektiv vorbeugen?

Das Allheilmittel gegen Haltungsschäden ist körperliche Aktivität, die dem Alter und der Fitness entsprechend ausgewählt wird. Ärzte empfehlen, dass Kinder im Schulalter täglich mindestens 60 Minuten Sport treiben. Darüber hinaus wird im Sportunterricht häufig auf deutsche Lösungen zurückgegriffen. In den Grundschulen unserer westlichen Nachbarn wird jedes Kind – basierend auf einfachen Fitnesstests – für bestimmte Aktivitäten qualifiziert: Fußball, Basketball, Volleyball, Handball. Es gibt auch Teams für körperlich schwächere Kinder. Für sie wurden ihren Fähigkeiten angepasste Integrationsaktivitäten und Übungen organisiert. Der Bewegungsapparat und die Muskulatur jedes einzelnen Kindes wird auf einem seinen Fähigkeiten angepassten Niveau und mit einer Intensität trainiert.

Denken Sie auch an die richtige Auswahl der Schultasche. Gemäß den Empfehlungen der American Academy of Pediatrics sollte sein Gewicht 10–15 % des Körpergewichts des Kindes nicht überschreiten. Daher wäre die beste Lösung, den herkömmlichen Rucksack durch ein Äquivalent mit Rollen zu ersetzen. Bedenken Sie, dass ein Kind beim Heben schwerer Gegenstände dem sogenannten Effekt ausgesetzt ist. Rundrücken, Skoliose, Diskopathie und Überlastung der Hüft-, Knie- und Sprunggelenke.

Früherkennung ist der Schlüssel zur Bekämpfung von Haltungsschäden

Um den rasanten Anstieg von Haltungsschäden bei Kindern und Jugendlichen zu stoppen, haben das Gesundheitsministerium und der Nationale Gesundheitsfonds ein Pilotprogramm zur Fußuntersuchung gestartet. Die Forschung wird bis Mitte 2025 dauern und in 16 Zentren in Polen durchgeführt werden. Insgesamt werden 24.000 Patienten im Alter von 5 bis 16 Jahren versorgt.

Warum sind Füße so wichtig? Man kann viel daraus lernen. Experten sprechen vom „Dominoeffekt“. Bei Fersen- oder Knick-Senkfüßen kommt es zu einer Innenrotation der Unterschenkel, was wiederum zu X-Beinen führt. Dies wirkt sich wiederum auf die Hüfte aus, die sich leicht nach innen dreht. Dadurch wird das Becken nach vorne gezogen, was die gesamte Körperhaltung erheblich beeinträchtigt. Das Pilotprogramm zur Fußvorsorge zielt darauf ab, Haltungsprobleme bei Kindern und Jugendlichen zu korrigieren, bevor sie sich zu einer ernsthaften Degeneration entwickeln.

WO KANN ICH MICH IN WROCLAW UND UMGEBUNG FÜR PRÜFUNGEN ANMELDEN?

Sie können sich für Untersuchungen im Rehabilitationszentrum NZOZ Twój Lekarz unter der Telefonnummer 71 311 12 36 von Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr anmelden. Die Tests werden in der Klinik in der Buforowa-Straße 67 in Breslau und in Kobierzyce in der ul. durchgeführt. Witosa 5. Die Tests sind kostenlos und erfordern keine Überweisung. Dazu gehören: Beurteilung des Fußzustands, podoskopische Untersuchung, Stabilitätstest und Computeruntersuchung auf einer speziellen Diagnoseplattform, bei der die Druckkräfte im Stehen oder beim Gehen gemessen werden.

7. APRIL – WELTGESUNDHEITSTAG

Der Weltgesundheitstag ist ein besonderer Moment, der uns jedes Jahr daran erinnert, wie wichtig es ist, auf uns selbst und unsere Lieben zu achten. Im Jahr 2025 lautet sein Slogan: „Gesunde Anfänge, hoffnungsvolle Zukunft.“